Reisebericht: Brasilien – die breitesten Wasserfälle der Welt und Rio, Hauptstadt mit vielen Gesichtern

Unsere erste Station in Brasilien waren die Iguazu-Wasserfälle. Von der brasilianischen Seite aus hat man einen atemberaubenden Panoramablick auf die Fälle und besonders hinein in den „Teufelsrachen“, hier stürzt das Wasser über 80 m in die Tiefe. Marie, unsere Reiseleitern, erzählte uns, dass auf einer Länge von 2,7 km 20 große und über 250 kleinere Fälle die Schluchten hinunterstürzen. In der Sekunde sind das 2000 bis zu 13000 Kubikmeter Wasser, bei lang anhaltenden Regen. Im letzten Jahr wurde durch Hochwasser eine Brücke weggerissen und ein Café überschwemmt. Er hat ein halbes Jahr bis zum Wiederaufbau gedauert.

Die Iguacu-Wasserfälle

Die Iguazu-Fälle sind die breitesten der Welt. Der höchste frei fallende Wasserfall der Erde ist der Salto Angel in Venezuela, das Wasser stürzt dort fast 980 m in die Tiefe. Am Parkeingang wurden wir von einem farbenprächtigen Tukan begrüßt, der sich auf einem Baum niedergelassen hatte. Wir schlenderten den Rundweg entlang, vorbei an blühenden Büschen und Pflanzen, die einen fabelhaften Vordergrund für ein Foto boten.

Die Gischt der Wasserfälle bescherte uns an einigen Stelle eine morgendliche Dusche und wir mussten auf unsere Fotoapparate aufpassen, damit sie nicht nass werden. Durch die Baumkronen hangelten sich Affen, die sich uns näherten, da sie nicht scheu waren. Leider wurden sie auch von einigen Leuten gefüttert, damit sie sie besser fotografieren werden konnten.

Favelas in Rio de Janeiro

Die letzen drei Tage unserer Rundreise verbrachten wir in der brasilianischen Hauptstadt Rio de Janeiro. Nach der Ankunft unternahmen wir eine Stadtrundfahrt. Dabei erzählte uns unser Reiseleiter Jürgen, dass es rings um die Stadt herum an den Berghängen 800 Favelas gibt, in denen arme Menschen Häuser haben. Im Stadtgebiet leben ca. 7 Millionen Menschen und in der Region ca. 20 Millionen.

Karneval und Samba in Rio

Wir machten einen Stopp an der „Arena Sambodrom“, einer 700 m langen Straße, auf der die farbenprächtigen Karnevalparaden stattfinden. Sie gehören zu den größten Paraden der Welt.

Es gibt in Rio 12 Sambaschulen, die Teilnehmer kommen größtenteils aus den Favelas. Das gesamte Jahr über schneidern sie an den Kostümen und basteln an ihren Motivwagen. Es gibt jedes Jahr einen Wettbewerb, um die beste Sambaschule ermitteln zu können.

An der Copacabana: Belebt, dynamisch, sportlich

Am späten Nachmittag gingen wir an den traumhaft feinsandigen Strand von Copacabana. Unzählige Bars und Hotels befinden sich in der Avenida Atlantica, diese ist nur ca. 100 m von unserem Hotel entfernt. Vom ersten Anblick waren wir ein wenig enttäuscht, es war nichts los. Wenige Menschen tummelten sich am Strand, die Plätze auf den Terrassen der Restaurants waren leer. Wir gingen einen Teil der 4,5 km Strecke dem Zuckerhut entgegen und auf dem Rückweg wandelte sich das Bild. Es herrschte geschäftiges Treiben, denn die Händler bauten ihre Marktstände auf, das Bild wurde farbenprächtiger.

Auf unserem Spaziergang bestaunten wir einige sehr schöne Sandburgen mit kunstvollen Figuren. Die Plätze in den Restaurants und die Imbissbuden füllten sich mit Besuchern. Von überall erklang rhythmische Musik, pulsierendes Leben! Die Brasilianer treiben auch viel Sport, stundenlang und unermüdlich. Das war der Strand der Copacabana, wie wir ihn aus dem Fernsehen kannten.

Zum Corcorvado an die Christusstatue

Am nächsten Morgen starteten wir zu unserer Tour zum Corcovado, dem Berg, auf dem die 38 m große Christusstatue steht. Wir fuhren mit einer Zahnradbahn hinauf, vorbei an vielen blühenden Büschen und Jackfruchtbäumen. Die Früchte werden bis zu einem Meter lang und zwischen 10 und zu 15 kg schwer. Zum Leidwesen der Brasilianer vermehren sich diese Bäume derartig schnell und verdrängen damit andere Pflanzen- und Baumarten.

Oben auf dem Berg angekommen, zeigte sich die Christusstatue nebelverhüllt, also hieß es warten. Dann löste sich plötzlich der Nebel kurz auf und Christus kam zum Vorschein. Die Leute posierten vor der Statue und die Fotoapparat klickten. Ab und an konnten wir durch die Nebelschwaden hindurch einige schöne Blicke auf die Stadt erhaschen.

In der Catedral Metropolitana de Sao Sebastiano

Anschließend fuhren wir zur Catedral Metropolitana de Sao Sebastiano, sie wurde in Pyramidenform gebaut, wobei die Spitze abgeflacht ist. Von außen ist sie eher trist, aber innen fällt das Licht durch riesige, bunte, bleiverglaste Fenster. In der Mitte der Kathedrale steht ein großer Altar. Auf den Bänken rings herum finden bis zu 20.000 Menschen Platz.

Prunk in Form von goldenen Statuen oder anderen Reliquien findet man hier nicht, dafür eine klangvolle Akustik. Der Gesang der Menschen zauberte uns eine Gänsehaut auf unsere Arme. Wir hatten Glück, es fand gerade eine Messe statt, zu der eigens der Bischof angereist war. Der Besuch dieser Kathedrale ist ein Muss!

Arm und Reich in Rio

Rio ist eine Stadt mit so unterschiedlichen Facetten dicht nebeneinander, auf der einen Seite der Reichtum und dann die Armut auf der anderen Seite. Bei einem Fotostopp an einem Strand sahen wir das Sheraton Hotel im Vordergrund und dahinter die Favelas am Berghang.

Zum Zuckerhut hinauf: Top-Aussicht nach Nebelverzug

Am letzten Tag unserer Rundreise durch Südamerika fuhren wir zum Zuckerhut hinauf. Er gilt genau wie die Christusstatue als Wahrzeichen von Rio. Die Gondeln fahren alle 6 Minuten, oder nach Bedarf, wenn viele Menschen hinauf wollen, dann fahren sie noch öfter. Leider war noch nebliger als am Vortag, da es in der Nacht viel geregnet hatte. Deshalb verweilten wir zunächst auf der unteren Plattform und fuhren später nach oben.

Es gelang uns, im wahrsten Sinne des Wortes ein paar Momentaufnahmen, immer, wenn sich der Nebel kurz verzogen hatte. Unser Reiseleiter empfahl uns dann, doch wieder auf die erste Plattform zu fahren, da sich dort erfahrungsgemäß der Nebel schneller verzieht. Das Warten wurde mit atemberaubenden Blicken auf die Stadt belohnt.

Vom gegenüberliegenden Flughafen sahen wir Flugzeuge starten und landen. An den Berghängen klammern sich wie Schwalbennester die bunten Häuser der Favelas. Unser Blick schweifte hinüber zum Hafen, die kleinen Schiffe mit ihren weißen Segeln sahen von oben aus, wie kleine Federn, die auf dem Wasser schwimmen.

Wir konnten uns nicht satt sehen an dieser atemberaubend schönen Kulisse. Mit einer Gondel fuhren wir wieder hinunter und verabschiedeten uns von dieser imposanten und erlebnisreichen Stadt und von Brasilien.

Auf unserer 23-tägigen Rundreise durch Südamerika haben wir viel gesehen, viele Eindrücke gesammelt und sind eingetaucht in die Kultur und Lebensbereiche der Menschen in den Ländern. Diese Reise wurde von Herrn Leistner von DIAMIR hervorragend mit vielen Sehenswürdigkeiten und Events zusammengestellt.

Dafür möchten wir uns recht herzlich bedanken, auch für die jahrelange, sehr gute Zusammenarbeit mit DIAMIR.

Helga und Karl-Georg Becker

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