Welche Cocktailrezepte mit Cachaça?

Welche Cocktailrezepte mit Cachaça?

Caipirinha-Rezept mit Cachaça – Einfach!

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Zutaten für Caipirinha-Cocktail

Das wohl bekannteste Getränk mit Cachaça als Grundlage ist der Caipirinha. Man nehme dafür:

  • ca. 6-8cl Cachaça
  • 1,5 TL weißer Rohrzucker
  • ein Glas voller Eiswürfel
  • 1 Limette

Dann schneidet man die Limette in Schnitze und gibt diese in ein Glas mit einem Teelöffel Zucker. Für den Saft zerdrückt man Zucker und Limette, vermischt es mit den Eiswürfeln und füllt das Glas mit Cachaça auf.

Alles auf Cachaça: Exportschlager, Tradition Genuss aus Brasilien

Die älteste und gleichzeitig traditionsreichste Zuckerrohrspirituose der Welt ist ein Exportschlager aus Brasilien. Seit Hunderten von Jahren wird der Brand aus reinem Zuckerrohrsaft bereits destilliert und ist doch außerhalb Brasiliens unbekannter als ein anderes brasilianisches Erzeugnis – der Rum. Mit einem Alkoholgehalt von mindestens 48%vol. eignet sich Cachaça hervorragend für den klassischen Caipirinha, für anspruchsvolle Cocktails und als purer Umtrunk auf dem heimischen Sofa.

Unterschiede zwischen Cachaça und Rum

Beim Cachaça handelt sich um einen in Brasilien hergestellten Brand aus reinem Zuckerrohrsaft. Dieser wird aus dem Zuckerrohr gepresst und direkt im Anschluss vergoren. Die Grundlage der Rumherstellung ist dagegen ein Abfallprodukt aus der Produktion von Kristallzucker – die Melasse. Diese wird mit Wasser verdünnt und dann erst vergoren. Das daraus gewonnene Destillat hat auch ein höheres Alkoholvolumen.

In Brasilien ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass der Cachaça einen Alkoholgehalt von mindestens 38% vol. haben muss und gleichzeitig auf maximal 48% vol. begrenzt ist. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Varianten von Cachaça, die mit der traditionellen und der industriellen Herstellung zusammenhängen.

Im europäischen Raum ist der industriell hergestellte Cachaça am Bekanntesten. Was wohl auch daran liegt, dass der traditionell hergestellte Brand beinahe nur in Brasilien selbst konsumiert und selten exportiert wird.

Die Geschichte des Cachaça

Die Geschichte des Cachaças ist stark mit der brasilianischen Landesgeschichte verknüpft. Die Anfänge der Grundzutat für einen leckeren Caipirinha liegen bereits im 16. Jahrhundert. Damals wurde in São Vicente (im Bundesstaat São Paolo) die alkoholische Wirkung des Cachaças entdeckt.

Diesen fermentierten Saft bezeichnete man in Anlehnung an den ausgepressten Zuckerrohrstrang Bagaça als Cagaça. Ersten Aufzeichnungen zufolge wird der Konsum des Getränkes durch die auf dem Feld arbeitenden Sklaven belegt.

Nicht lange danach begannen immer mehr Zuckerfabriken langsam mit der Herstellung des wertvollen Exportguts. Der Verkauf war so erfolgreich, dass die portugiesische Krone die Spirituose verbot.

Diese war mittlerweile eine enorme Konkurrenz zum portugiesischen Pendant – der Zuckerrohrschnaps Bagaceira. Erst viele Jahre später wurde das Verbot aufgehoben und die lukrativen Jahre begannen erneut. Der Verkauf boomte sogar so sehr, dass zu Spitzenzeiten beispielsweise in Paraty bis zu 160 Destillerien in Betrieb waren.

Obwohl sich der Cachaça zum Symbol der Unabhängigkeit entwickelte, geriet er nach Erlangung dieser zunächst wieder in Vergessenheit. Erst um circa 1922 begann man, sich darauf zurückzubesinnen.

Während der 50er Jahre entwickelte sich die Industrialisierung der Herstellung, wodurch die traditionsreiche Destillation in Kupferkesseln durch die chemische Produktion verdrängt wurde. In den Jahren 2000 und 2001 wurden jährlich um die 1.500.000.000 Liter Cachaça hergestellt. Damit handelt es sich um die drittmeiste konsumierte Spirituose weltweit nach Wodka und Soju.

Die Herstellung von Cachaça

Zunächst wird das Zuckerrohr oberhalb des Erdbodens abgeschlagen, da nur das eigentliche Rohr verwendet wird. Durch das Walzen wird dann der wertvolle Saft (caldo de cana) herausgepresst.

Dieser wird dann mit Wasser verdünnt und mit Hefe versetzt. Im industriellen Prozess gärt die Mischung 24 Stunden in einem Edelstahlbehälter, während der Fermentierungsprozess bei der traditionellen Herstellung bis zu 36 Stunden dauern kann. Im Gegensatz zum Rum können an dieser Stelle auch Fermentierungsbeschleuniger zum Einsatz kommen.

Nach der Gärung erfolgt das Brennen in den Edelstahl-Kolonnen als kontinuierlicher Prozess. Traditionell erfolgt dies in Kupferbrennblasen auf diskontinuierliche Weise, da man den Anspruch hat, so viele Aromen wie möglich im Cachaça-Saft zu erhalten.

Zwei unterschiedliche Cachaça-Qualitätsprodukte: adocada und artesanal

  • Der industriell erzeugte Cachaça ist schneller und preiswerter herzustellen. Aber das geschmackliche Potenzial wird nicht gänzlich ausgeschöpft. Das fertige Destillat wird häufig mit bis zu 30g/l Zucker verfeinert. Sobald es mehr als 6g/l Zucker beinhaltet, nennt man das Ergebnis Cachaça adocada.
  • Der traditionelle Cachaça dagegen entsteht durch von Hand geerntetem Zuckerrohr, welcher mit natürlichen Hefekulturen fermentiert und chargenweise in Kupferbrennblasen destilliert wird. Das Erzeugnis bezeichnet man als Cachaça artesanal.

Zum Schluss wird der Cachaça entweder jung abgefüllt oder in Fässern gelagert, damit er noch mindestens ein Jahr reifen kann. Sobald die Reifung in Fässern von maximal 700l Fassungsvermögen erfolgt, handelt es sich um einen Cachaça envelhecida.