Chapada Diamantina

Chapada Diamantina

Die Chapada Diamantina liegt inmitten der Serra do Sincorá, einer zerfurchten Tafelberglandschaft, und stellt eine von tiefen Canyons gekennzeichnete Hochfläche im Herzen des brasilianischen Bundesstaates Bahia dar. Ein Teilstück der Chapada, das südlich vom Städtchen Lençois liegt, wurde 1985 zum Nationalpark erklärt.

Wir schlagen Reiseziele für Trekkingreisende der Chapada Diamantina vor, denn das Gebiet eignet sich hervorragend zum tagelangen Durchwandern. Wer eine mehrtätige Tour durch die faszinierende Landschaft plant, kann sich hier vom Reiseverlauf inspirieren lassen. Eine gute Organisation bezüglich Wegstrecken, Unterkünfte, Gepäck und Transfer ist notwendig.

Kultur und Gold-Geschichte in der Chapada: Die Stadt Lençois

Trekking in der Chapada Diamantina
Die bizarre Felslandschaft der Chapada Diamantina

Seinen einstigen Reichtum versucht die Stadt Lençois sich mit den Touristen zurückzuholen. Liebevoll restaurierte Kolonialhäuser mit ihren farbigen Fassaden und schmiedeeisernen Balkonen zeugen wehmütig vom Glanz der alten Zeit. Zwischen 1850 und 1870 erstrahlte die Gegend auf Grund von zahlreichen Diamantfunden in voller Blüte. Aber der Ruhm in der Chapada war schnell erloschen; geblieben ist nur der Beiname Diamantina. Lençois bietet die meisten Unterkunfts- und Verpflegungsmöglichkeiten für Wandertouristen der Chapada Diamantina, liegt jedoch etwas abseits der touristischen Pfade.

Tourentipps in der Chapada Diamantina

Wen es mehr in die Natur zieht, schließt sich einer der zahlreichen geführten Touren in den Nationalpark oder entlang des von Andarai (ehemalige Diamantengräberstadt) bis ins Vale do Capao verlaufenden Treks durch das Vale do Pati bis zur Cachoeira da Fumaça an. Hier übernachtet man in den bescheidenen Pousadas, die während des Diamantenbooms entstanden.

Der Wasserfall Cachoeira da Fumaca ist eins der spektakulärsten Motive der Chapada Diamantina. Oberhalb des Wasserfalls befindet sich eine riesige über das Tal ragende Abbruchkante, von der man den aus einer Spalte tretenden Gebirgsbach in die unendlich erscheindene Schlucht stürzen sieht. Der Fall ist so hoch, dass sich das Wasser im nirgendwo zerstäubt und die höchste Kaskade Brasiliens auch die Bezeichnung „Wasserfalls des Rauchs“ trägt.

Trekking in der Chapada Diamantina
Trekking in der Chapada Diamantina

Das dichte kraftstrotzende Grün der Serra do Sincorá setzt sich aus nördlicher Richtung gesehen mit Unterbrechung in den Marimbus, einer sumpfigen, dem südbrasilianischen Pantanal ähnelnden Marschlandschaft fort. Hier winden sich abertausende kleine Flüsse, die sich im Schatten der Tafelberge zu idyllischen Teichen aufstauen. Bei entsprechender Wasserhöhe lassen sich Bootstouren und Paddelmöglichkeit auf den Kanälen unternehmen, vorbei an Schilfgräsern, Farnen, Wasserhyazinthen und -lilien.

Oder man nutzt eins der Naturschwimmbecken mit Bademöglichkeit. In der Ferne, hoch oben in den Ipê-Bäumen, sind Papageien und Kolibris zu entdecken, die ebenso wie die vielen Orchideen- und seltenen Bromelienarten zu den Schätzen der Gegend gehören.

Tafelberglandschaft in der Chapada Diamantina

Das Wahrzeichen der Chapada Diamantina allerdings ist der 1.200 m hohen Morro do Pai Inácio. Er soll als Zufluchtsort des Sklaven „Papa Ignaz“ gedient haben, als dieser mit der Geliebten seines Herren floh und auf diesem Fels Schutz suchte. Heute kann man mit dem Auto bis zum Fuße heranfahren und auf einem viertelstündigen alten Garimpeiro-Steig bis zum Gipfel laufen.

Wem das Panorama aus exotischem Buschwerk, gespickt mit emporragenden grauen Felswänden und den weit in die Tiefe versinkenden Schluchten zu eintönig erscheint, bleiben am Ende immer noch die unergründlichen Höhlensysteme unter Tage. Eine der augenscheinlich interessantesten Grotten ist die Gruta da Torrinha im Dorf Torrinha oder die Gruta Lapa Doce, deren eigenartige Felsformationen der Fantasie freien Lauf lassen.

Highlights zusammengefasst:

  • Wasserfall Cachoeira da Fumaca
  • Sumpflandschaft Marimbus
  • Tafelberg Morro do Pai Inácio
  • Felsgrotte Gruta da Torrinha

Wetter und beste Reisezeit in der Chapada Diamantina

Die regenärmste Reisezeit in der Chapada Diamantina fällt in den brasilianischen Winter von Mai bis August. Die Temperaturen liegen in dieser Zeit mit 24 bis 27 Grad etwas niedriger als zur Regenzeit. Da sich die Chapada Diamantina allerdings sowieso durch die Nähe zum Äquator im tropisch-heißen Breitengrad befindet, wird es nie kalt – auch wenn die hohe Lage des Gebirges zu Temperaturunterschieden führt, vor allem nachts mit 13 bis 15 Grad.

Etwas regnerischer ist es von November bis März in der Regenzeit mit durchschnittlich 26 bis 28 Grad und der Regen kommt meist morgens sowie am späten Nachmittag, wobei Trekkingreisende auch in dieser Zeit mit vielen sonnigen Tagen rechnen können.

Anreise und Unterkünfte zur Chapada Diamantina

Wilde Bäche in der Chapada Diamantina

Die meisten Reisenden kommen von der Küstenstadt Salvador da Bahia mit einem Mietwagen in die Serra do Sincorá, weil dort praktisch keine Infrastruktur existiert. Alternativ kann man auch mit dem Linienbus von Salvador de Bahía bis nach Lençóis fahren und von dort aus die Serra do Sincorá erkunden, am besten mit einer geführten Trekkingtour, die die einzelnen Reiseziele miteinander verbindet. Am einfachsten übernachtet man in privaten Gästehäusern und Pousadas entlang der Wegstrecke.

Umkomlizierte Wege und Transfer zwischen den abgelegenen Highlights der Chapada Diamantina – Touren, Wegstrecken, Transfer und Unterkünfte werden für Sie vorbereitet!