Nationalpark Iguaçu

Wie Zwillingsparks stehen sich der brasilianische Iguaçu Nationalpark und der Iguazú Nationalpark in Argentinien gegenüber. Seit dem Jahr 1986 gehört auch der Iguaçu zum Weltkulturerbe und liegt im fast südlichsten Zipfel Brasiliens – also dort, wo das Klima schon deutlich Jahreszeiten aufweist. Der gleichnamige Iguaçu-Fluss donnert an genau dieser Zweiländer-Grenze aus einer Höhe von 64 bis 82 Metern über viele Fallstufen in 275 Wasserfällen in die Tiefe. Mit einem Abgrund von 3 km Breite ist er der breiteste Wasserfall weltweit. Der Eintrittt kostet für Erwachsene (Nicht-Einheimische) zwischen R$55 und R$70, etwa 12 bis 16 Euro.

Ausflugsziele an den Iguaçu Wasserfällen

Iguaçu-Wasserfälle an der brasilianisch-argentinischen Grenze

Die größere Anzahl der einzelnen Wasserfälle liegt in Argentinien; daher bietet sich der schönere Panoramablick von der brasilianischen Seite aus an. Aber auch ein Besuch auf argentinischer Seite zeigt einen interessanten Blickwinkel, da man hier mit einer Bootsafari ganz nah an die herabstürzenden Wassermassen heran kommt.

Insgesamt gibt es mehrere Wege und lange Holzstege zu Aussichtsplattformen in diesem Gebiet: einen oberen Rundgang (ca. 50 min), einen unteren Rundgang (ca. 1h) und einen Weg zur Insel „San Martin“; eine der vielen Inseln, die die Fälle voneinander trennen. Auf Rundwegen kann man außerdem den Regenwald erkunden, ebenso wie auf den sogenannten Jungle-Bootsafaris.

Landschaft und Tiere im Iguaçu Nationalpark

Umgeben werden der Iguaçu und die zu ihm hinführenden Flussläufe von der grünen Pracht des subtropischen Regenwaldes. Außer einer Vegetation mit über 2.000 Pflanzenarten bietet die Region eine reichhaltige Fauna mit vielen vom Aussterben bedrohten Vogelarten, u.a. dem Tukan; aber auch Affen, Nasenbären, Wasserschweine, Wildschweine und sogar frei lebende Jaguare sind hier anzutreffen.

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Allerdings hat selbst hier schon der Mensch allzu viel das ökologische Gleichgewicht zum Wanken gebracht. Mit dem Bau des größten Wasserkraftwerks (leitungsmäßig) überhaupt, dem Itaipú, haben sich die natürlichen Bedingungen für Mensch und Tier stark verändert.

Beste Reisezeit für den Iguaçu Nationalpark

Am meisten besucht wird der Iguaçu Nationalpark von Ende November bis Mitte März, da von Dezember bis Februar die Wasserstände am höchsten und beeindruckendsten sind. Allerdings sind dann Wege und Stege auch oft überfüllt. Die ideale Reisezeit für den Park liegt daher danach: von Ende März bis Anfang Juni, wenn der Park weniger überfüllt ist und noch keine Regenzeit herrscht. Montag und Dienstag wird das Zuflusswasser oberhalb angestaut und die Fälle sind weniger mit Wasser gefüllt.

Anreise und Übernachten im Iguaçu Nationalpark

Die Iguaçu-Wasserfälle aus der Luft

Die meisten Besucher reisen per Inlandsflug in die kleine Stadt Foz do Iguazu – quasi das Tor zum Nationalpark, wo es viele Hotels und Hostels gibt. Nur wenige Kilometer südöstlich davon beginnt der Park mit seinen beeindruckenden Wasserfallstufen, den man mit dem öffentlichen Bus direkt erreicht. Wer beide Seiten der Iguaçu-Iguazú-Fälle sehen möchte, muss von Foz do Iguaçu nach Puerto Iguazú auf die argentinische Seite mit dem Bus fahren und darf dabei an der Grenze nicht den Ein- und Ausreisestempel vergessen.

Geschichte des Iguaçu Nationalparks

Jahrtausende lang waren die Wasserfälle eine heilige Begräbnisstätte für die Ethnien der Tupi-Guarani und Paraguas, ehe sie durch den weißen Mann „entdeckt“ wurden. 1541 stieß der Spanier Don Alvaro Nuñez auf seinem Weg von Santa Catarina entlang der Küste nach Asunción durch Zufall auf dieses Naturwunder. Er war der erste Weiße, der nach Iguaçu kam. Von ihm erhielten die Wasserfälle den Namen „Saltos de Santa Maria“. Später änderte man die Bezeichnung; übersetzt bedeutet der Namen „Iguaçu“ so viel wie „großes Wasser“.

Die Wasserfälle von beiden Länderseiten betreten! Mit einem privaten Transfer wird der Grenzübergang deutlich erleichtert.