Salvador da Bahia

Salvador de Bahia – grenzenlose Lebendigkeit afro-brasilianischer Kultur

Die brasilianische Stadt Salvador liegt direkt an der Spitze der Allerheiligenbucht und wird daher auch oft São Salvador da Bahia de Todos os Santos genannt. Obwohl Brasilien hauptsächlich ein Naturreiseland ist, gibt es einige wenige, sehr sehenswerte Städte: Die erste Hauptstadt Brasiliens mit seinem UNESCO-Weltkulturerbe gehört dazu!

Eine steile Klippe unterteilt die Stadt in zwei Hälften: der Cidade Alta „Oberstadt“ sowie der Cidade Baixa „Unterstadt“. Verbunden sind die beiden Stadtteile durch die Palno-Inclinado-Drahtseilbahn, den „Elevador Lacerda“ und den steilen „Ladeiras“. 1985 wurde die Cidade Alta und das historische Zentrum Pelourinho von der UNESCO zum kulturellen und humanitären Erbe erklärt.

Die Stadt Salvador hat neben viel Kultur auch eine endlos lange Badeküste zu bieten. Allein diese abzulaufen nimmt beinah einen ganz Tag ein, bleibt man unterwegs bei der ein oder anderen Sehenswürdigkeit hängen.

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Stadtspaziergang in Salvador: Die historische Oberstadt

Salvador da Bahia
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Am besten beginnt man im Stadtviertel Barra, genauer an der Igreja Santo Antônio da Barra. Die Kirche steht auf einer Anhöhe neben dem Forte de São Diogo, von wo man einen umwerfenden Blick auf die Bucht und das Stadtviertel selbst hat. Danach folgt unendliche Weite und die frische Brise vom Meer.

  1. Wer sich per Taxi anschließend in die Oberstadt fahren lässt, kann seinen Altstadt-Spaziergang an der Praça Tomé de Souza fortsetzen. Dorthin gelangt man von der Unterstadt auch mit dem historischen Aufzug, dem „Elevador Lacerda“ vom der Praça Visc. de Cayru nahe der Küste. Dazwischen liegen 72 Höhenmeter!
  2. Ein schönes Gebäude ist der Paco Municipal aus dem 17. , heutiger Sitz des Stadtrates sowie der Palacio Rio Branco, Gouverneurssitz bis 1979 und heute Museum. Von hier aus blickt man über die Allerheiligenbucht mit der Festung Forte Sao Marcelo.
  3. Von dort aus geht es nach links auf den Platz der Kathedrale, die Praca da Sé mit dem Palacio Episcopal, dem Palast des Erzbischofs und erst eine Ecke weiter trifft man auf die Catedral Basilica mit 13 Altären und einer sehenswerten Sakristei – einer der schönsten Kathedralen Südamerikas.
  4. Der Platz vor der Kirche, der Terreiro de Jesus, ist mit seinen rotglühenden Flammenbäumen und dem Brunnen, der die wichtigsten Flüsse Bahias allegorisiert – ein schöner Platz zum Verweilen.
  5. Etwas weiter ist die Kirche Sao Pedro dos Clerigos und gegenüber die mit Rokoko-Fassade verzierte Igreja de Sao Domingos aus dem 18. Jahrhundert.
  6. Weiter gelangt man auf den Largo Cruzeiro de Sao Francisco mit kleinen Geschäften und der blattvergoldeten Igreja de Sao Francisco aus dem Jahr 1789  sowie dem angrenzenden Kloster und dem sehenswerten Kreuzgang
  7. Besonders schön ist auch die Igreja da Terceira Ordem de Sao Francisco mit ihren churrigueresken, reich verzierten Fassaden im brasilianischen Barock, die an mexikanische Kolonialkirchen erinnert.

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Das Pelourinho-Viertel in der Oberstadt

Bis kürzlich dem Verfall preisgegeben, zog ab Ende der 80er Jahre das Pelourinho-Viertel in Bahias Oberstadt die dort ansässigen Künstler an. Auf dem abschüssigen Platz Largo de Pelourinho hielten die Trommler und Persussionisten des Bloco Afro Olodum dort ihre Performances ab.

Ab 1992 wurden schließlich die Häuser in einem enormen städtebaulichen Kraftakt renoviert und der Pelourinho wurde vom ehemaligen Pranger zu einem beliebten und belebten Altstadtbezirk für Touristen und musikbegeisterte brasilianische Jugendliche. Hier stehen urige Lokale, witzige Boutiquen und schöne Restaurants mit afrobrasilianischer Küche.

Von März bis Dezember zeigen die Trommler von Odolum (bekannt durch Michael Jackson) dienstags ab 20 Uhr ihr Können auf dem Largo Tereza Batista. Sonntags finden auf dem Largo de Pelourinho kostenlose Musikproben statt, die man allerdings am besten ohne Wertsachen besucht. An der Stirnseite des Platzes stehen außerdem zwei Museen: Das Meseu de Cidade und die Fundacao Casa de Jorge Amado.

Sehenswert ist im Pelourinho-Viertel auch die blau-lila Kirche mit den Doppeltürmen, die Nossa Senhora do Rosario des Pretos („Unsere Frau des Rosenkranzes der Schwarzen“). Freie Sklaven und Schwarze bauten Anfang des 18. Jh. ihre eigene Kirche, die auch heute noch von der Bruderschaft der Schwarzen verwaltet wird. Runderum verlaufen bunte Straßenzüge im kolonialen Baustil vor historischem Kopfsteinpflaster.

Stadtspaziergang in Salvador: Die Unterstadt

Salvador da Bahia: Nossa Senhora do Rosario des Pretos in Pelourinho
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Das untere Stadtviertel Salvadors wird von Hafen und Industrieanlagen bestimmt. Im 18. Jahrhundert wurde es durch Aufschüttungen erweitert. Touristen kommen mit dem „Elevador Lacerda“ von der Oberstadt an der Praça Visc. de Cayru an.

  1. In einem gelben großen Gebäudekomplex, dem ehemaligen Zollgebäude, befindet sich der Mercado Modelo, einem Markt für Kunsthandwerk, mit zwei Restaurants auf den Terrassen.
  2. Vom Terminal Maritimo, dem Hafengebäude, starten die Ausflugsschiffe nach Tinharé und zu den anderen Inseln.
  3. Neben dem Hafen legen die Boote zur gegenüberliegenden Festung Sao Marcelo ab, die die Portugiesen im 17. Jahrhundert zur Sicherung des Hafens erbaut haben.
  4. Südlich der Praça Visc. de Cayru steht die Kirche Nossa Senhora de Conceicao da Praia, die vollständig aus marmorähnlichen Steinen gefertigt wurde und eine monumentale Deckenmalerei aus der legendären Malerschule Bahias besitzt.
  5. Praca Castro Alves: Zu diesem Platz gelangt man über die Rua Chile von der Oberstadt aus. Er beherbergt die Statue des berühmten Poeten Antonio de Castro Alves, der in seinen Gedichten die Sklaverei anprangerte. Zu Karneval ist dieser Platz Haupttreffpunkt der Sambatänzer.
  6. Weiterhin lohnt sich ein Besuch der Igreja Santa Teresa, das Museu de Arte Sacra, dem Largo da Piedade (Platz) mit dem Gabinete Portugues de Leitura (Gebäude), der Festung Forte de Sao Pedro, der Campo Grande (Parkanlage), das Teatro Castro Alves (Theatr) und die Concha Acústica (Freiluftbühne für Kunst und Kultur).
  7. Feiertagstipp: Am letzten Tag im November beginnen die Festlichkeiten für Mariä Empfängnis am 8. Dezember. Besucher können hier die Bahianer Kochkunst in den Garküchen am Straßenrand genießen und Capoeira-Tänzer an der Praça Visc. de Cayru bewundern.

Interkulturelles: Salvador ist bunt und voller Kunst

Neben den historischen Sehenswürdigkeiten sind es vor allem der Straßenkarneval sowie die afro-brasilianischen Lebensweise der Bevölkerung, die die Touristen in die Küstenstadt locken. Gerade in der hier ansässigen Küche zeigen sich deutlich die kreolischen bzw. afrikanischen Wurzeln.

Kein Wunder, denn zwei Drittel der 2,2 Mio. Einwohner Salvadors sind Nachkommen der früheren afrikanischen Sklaven. Und auch die immer beliebter werdende Capoeira ist ein Erbe aus der Sklavenzeit. Als das Zentrum dieses Kampf(tanz)sports steht Salvador also einmal mehr für Musik, Tanz und Lebensfreude.

Salvador: Stadt der Kirchen und der alternativen Religionen

Im Glauben der Einwohner Salvadors mischen sich „schwarze Götter“ unter „christliche Heilige“. Mit 76 Kirchen setzt sich Salvador an die Spitze aller brasilianischen Städte. Der Candomblé, der sich aus der Religion der Yoruba und Elementen des Katholizismus gebildet hat, ist die heutzutage am weitesten verbreitete afrobrasilianische Religion.

Typisch ist die sogenannte Lavagem; ein Festakt, der beinah täglich in den Straßenzügen stattfinden kann und das einfache Reinigen von Kirchentreppen, das Verteilen von Blumen und das Versprühen von Duftwasser darstellt.

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