Die globale Corona-Pandemie macht uns Reisewilligen aktuell einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Aktuell ist die Reise nach Brasilien mit Einschränkungen möglich. Brasilien-Fans, die mit der Reise-Buchung noch warten, ist es zumindest noch kulinarisch möglich auf Reisen zu gehen. Deshalb möchten wir ein paar der traditionellen Gerichte vorstellen, die wir zumindest zum kleinen Teil bereits kurz auf unserem Portal angerissen haben. Die Rede ist dabei keineswegs vom leckeren Caipirinha, sondern vom leckeren Eintopf „Feijoada“ und „Churrasco Misto“. Daneben gibt es jedoch noch eine Vielzahl weiterer traditioneller Gerichte aus Brasilien, die man unbedingt probiert haben sollte.
Die Esskultur in Brasilien
Die brasilianische Küche, wie wir sie heute kennen, ist aus einer Vielzahl kulinarischer Einflüsse entstanden. Die Grundlage bildet die Esskultur der indigenen Volksstämme, die dann durch die Kolonialisierung auf die Kulinarik aus Europa und Afrika traf. In den vergangenen Jahrzehnten hat dann noch die Nordamerikanische Esskultur Einfluss auf die brasilianische Küche genommen. Sie schmeckt sehr würzig, ist bodenständig und definitiv sehr lecker.
Feijoada mit Farofa
Bei dieser Art Eintopf handelt es sich sozusagen um das brasilianische Nationalgericht. In Brasilien unterscheiden sich die Rezepte wirklich von Region zu Region. In Deutschland sind nicht unbedingt alle Originalzutaten erhältlich, also müssen wir uns ein wenig anders behelfen. Für ein besonders leckeres Feijoada mit Farofa für vier Personen benötigt man:
- 500 g schwarze Bohnen
- 100 g Schweinebauch
- 250 g Kasseler
- 250 g Rindergulasch
- 150 g gepökelte hohe Rippe
- 3 grobe Bratwürste
- 2 Zwiebeln
- 1 Lorbeerblatt
- 1 l Brühe
- 1 Orange
- 250 g Naturreis
- 1 Knoblauchzehe
- 250 g Maniokmehl
- Paprikapulver
- Currypulver
- Salz
- Pfeffer
In Brasilien werden sogar noch andere Teile des Schweins mit hinzugegeben, wie beispielsweise Ohren oder der Ringelschwanz. Darauf verzichten wir jedoch in diesem Fall.
Zunächst werden die Bohnen über Nacht in der Brühe eingeweicht. Am nächsten Tag kommen die Gewürze sowie das Lorbeerblatt dazu und die Brühe wird aufgekocht. Sobald die Bohnen kochen, kommen die Würste und das Fleisch dazu. Gewürfelte Zwiebeln und Knoblauch werden separat angebraten und kommen dann in das Feijoada hinein. Etwa 2 Stunden köcheln lassen.
In der Zwischenzeit wird eine Gewürfelte Zwiebel mit dem Maniokmehl angebraten, bis alles schön knusprig ist. Etwa 45 Minuten vor Ende der Garzeit des Feijoada kann der Wildreis gekocht werden. Am Ende wird alles mit geschnittenen Orangenscheiben angerichtet und serviert.
Ein Tipp, aufgewärmt schmeckt der Eintopf sogar noch viel besser. Am schnellsten geht das in einer guten Mikrowelle. Das Gerät sollte das Feijoada schonend und trotzdem schnell erhitzen.
Churrasco Misto
Wer ein ordentliches BBQ schätzt, der wird Churrasco Misto lieben. Dabei handelt es sich um Spieße, die mit Fleisch und Würsten über offenem Feuer gegrillt werden. Am Ende wird an dem Fleischspieß die gewünschte Menge einfach dünn heruntergeschnitten.
Churrasco steht nicht nur für ein einzelnes Gericht, sondern eine Zubereitungsart. Dazu ist ein spezieller Grill erforderlich, mit dem man das Fleisch über dem Feuer gart.
Daneben sind natürlich das Fleisch und eine entsprechende Würze wichtig. Am beliebtesten ist zartes und saftiges Rindfleisch. Aber auch Schwein und Geflügel sind möglich. Zur Würze: Beim traditionellen Churrasco werden die verwendeten Fleischstücke eine halbe Stunde vor dem Garen mit grobem Salz eingerieben. Wer möchte kann auch noch Kräuter oder Chili verwenden. Viel mehr braucht es nicht, wenn der Geschmack des Fleisches soll hier im Vordergrund stehen.
Weitere brasilianische Spezialitäten
Neben diesen beiden traditionellen brasilianischen Köstlichkeiten, gibt es noch einige andere Gerichte, die wir an dieser Stelle kurz vorstellen möchten.
Moqueca
Ein gutes Beispiel ist Moqueca. Dabei handelt es sich um eine Art Fischsuppe mit Tomaten, Paprika und Kokosmilch. Dabei gilt es zwei regional verschiedene Varianten zu unterscheiden: Capixaba oder Baiana, wobei sich die Zubereitung vor allem in den genutzten Ölen unterscheidet.
Pão de quejio
Ein kleiner Snack gefällig? Dann sind diese kleinen herzhaften Käsebällchen genau das Richtige. Sie bestehen im Grunde aus einem Brandteig aus Maniok, der mit Käse gefüllt ist. Traditionell werden die Pão de quejio in Schweinefett frittiert, was sie noch herzhafter macht.
Acarajé
Dabei handelt es sich ebenfalls um einen kleinen runden Snack für zwischendurch. Diese Bällchen bestehen hauptsächlich aus Bohnen und Garnelen, die in Palmöl frittiert werden.
Tacacá
Eine leckere Suppe, die hauptsächlich aus Maniok, Jambublättern und getrockneten Garnelen besteht ist Tacacá. Durch eine extra Portion Chili ist die Suppe immer besonders würzig. Sie ist vor allem im Norden ein sehr beliebtes Gericht.
Canjica
Wir bewegen uns langsam, aber sicher in die Dessertrichtung. Zunächst mit einem Gericht, das man zumindest von den Zutaten her dort nicht vermuten würde. Canjica ist eine Art Pudding, der aus Mais, Milch und Zucker besteht. Er wird traditionellerweise an den „Festas Juninas“ serviert.
Negrinho
Eine kleine Schokokugel, die mit gezuckerter Kondensmilch gefüllt – das sind Neginhos oder auch Brigadeiros. Es ist eine typisch brasilianische Praline, die am besten noch vor Ort in den Straßen von Rio schmeckt.
Pudim de leite
Gezuckerte Kondensmilch ist eines der süßen Grundnahrungsmittel, und zwar überall in Lateinamerika. Ein besonders beliebtes brasilianisches Dessert, das sich damit zaubern lässt, nennt sich Pudim de leite. Das ist ein Pudding, der aus gezuckerter Kondensmilch und Karamellsirup besteht.