Die wirklichen Konkurrenzveranstaltungen zum bahianischen Karneval finden in den traditionellen Karnevalshochburgen im Bundesstaat Pernambuco statt, parallel zum Narrentreiben in Rio und Salvador. Zu den Zentren gehören die Städte Recife und Olinda im Nordosten des Landes, wo die Karnevalsumzüge wohl noch am ursprünglichsten sind.
Nirgendwo sonst beweist der brasilianische Karneval eine solche Vielfalt an Traditionen, basierend auf indianischen, afrikanischen und europäischen Riten. Schrill und flott spielen die Bläser die immer gleiche Melodie, die nach einer halben Stunde Zuhören garantiert jeder nachsingen kann. Dieser Ohrwurm wird auch „Frevo“ genannt und klingt wie ein Mix aus Polka- und Cancanmusik zugleich.
Karneval in Recife und Olinda – Kostüme, Dauer und Ablauf
Beim Karneval in Recife ziehen entlang der Praia Boa Viagem knapp 40 „Trios Eléctricos“ ihre Kreise. Der Bloco „Galo da Madrugada“ wurde schon durch die Teilnahme von über 1 Mio. Menschen als der größte der Welt ins Guiness-Buch der Rekorde eingetragen.
Auch begnügt er sich vom zeitlichen Ablauf her nicht mit nur mit den drei herkömmlichen Karnevalstagen, sondern erstreckt sich über einen Zeitraum von mindestens 2 Wochen. In Olinda bewegen sich die Umzugstrups ohne die üblichen Lautsprecherwagen durch die engen und steilen Gassen , den „Ladeiras“.
Auch zeichnet sich das bunte Treiben durch die ruralen afrobrasilianischen und indianischen Tanz- und Spielgruppen aus sowie den farbenprächtigen Maracatús, Bumba-meu-bois und Caboclinhos.
Die „Chocalo“-Glocken der Kostüme der Männer wiegen über 45 Kilo, und die Frauen in diesen Blocos tragen reich bestickte Brokat-Kostüme. Das närrische Treiben ist voller Magie, Folklore und Phantasie und repräsentiert mit Sicherheit den eigenartigsten Straßenkarneval Brasiliens.
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